Im Herzen von Thessaloniki erhebt sich eine historische Stätte von enormer Bedeutung: der römische Marktplatz, bekannt als Agora. Seit seiner Errichtung im späten 2. Jahrhundert v. Chr. war dieser Ort nicht nur ein Handelszentrum, sondern auch ein sozialer und religiöser Knotenpunkt. Für etwa 300 Jahre bildete die Agora das pulsierende Herz der Stadt. Ähnlich wie die griechischen Vorgänger diente sie als Versammlungsstätte und beherbergte wichtige öffentliche Gebäude sowie Kultstätten. Typisch für römische Städte jener Epoche waren zwei Hauptstraßen, die in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung die Stadt durchquerten. An ihrem Schnittpunkt befand sich der zentrale Forumplatz.
Das Forum präsentierte sich als rechteckiger Innenhof, umgeben von Lagerstätten, Geschäften und Bögen, ergänzt durch ein Odeon, eine Therme und eine unterirdische Passage. Es handelte sich um ein zweigeschossiges Bauensemble, bestehend aus einer unteren und einer oberen Ebene, bekannt als Unter- und Oberagora. Die Gebäude thronten auf der oberen Etage, gepflastert und von Säulenreihen eingerahmt, während sich unten gewölbte Passagen und Depots erstreckten.
Das Römische Forum, bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. das Verwaltungsherz von Thessaloniki, wandelte sein Erscheinungsbild in der frühen Christenzeit. Trotzdem blieb es ein zentraler Drehpunkt des städtischen Lebens. Über Jahrhunderte hinweg geriet die Agora in Vergessenheit und wurde durch ein Erdbeben stark beschädigt. Anstelle der antiken Ruinen entstanden später neue Gebäude und Wohnraum, die allerdings beim großen Brand im Jahr 1917 zerstört wurden.
In den frühen 1960er Jahren stieß man bei Bauarbeiten für ein neues Gerichtsgebäude zufällig auf die alte Agora. Der Fund verhinderte den Neubau und führte zu sofortigen archäologischen Untersuchungen. Die Ausgrabungen brachten viele historische Schätze ans Licht, darunter Mosaikböden, Gehwege, Abflusskanäle, Silbermünzen sowie Stein- und Marmorskulpturen. Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten von 2003 bis 2010 wurde die Stätte wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
In Thessaloniki lockt ein antikes Juwel Besucher an. Der zentrale Treffpunkt, bekannt als die Agora, beherbergt einen Odeon, dessen Bühne und korinthische Säulenfragmente Zeugen der Vergangenheit sind. Während der Sommermonate wird dieser historische Ort zum pulsierenden Herz der Kultur, indem er als Austragungsort für Aufführungen und Musikevents dient.
Die Überreste des kryptischen Portikus, Teile einer alten Mauer und die Grundrisse ehemaliger öffentlicher Einrichtungen und Läden können hier bestaunt werden. Der architektonische Komplex des Römischen Forums fügt sich nahtlos in das Stadtbild ein und zählt zu den Highlights für Besucher der Stadt.
Ein verborgenes Juwel in Thessaloniki ist der Museumskomplex, der sich in den unterirdischen Gewölben des historischen Römischen Marktplatzes befindet. Touristen entdecken häufig ganz unerwartet diese Ausstellungsstätte, da sie von außen nicht sichtbar ist. Der Museumsbereich, der erst nach langjährigen Restaurierungsarbeiten der antiken Stätte zugänglich gemacht wurde, bewahrt eine Vielzahl einzigartiger archäologischer Fundstücke, die zuvor zum Großteil im Archäologischen Museum der Stadt ausgestellt waren.
Im Museum von Thessaloniki kann man eine Zeitreise von der Antike bis zum großen Brand von 1917 erleben. Besonders hervorgehoben wird die türkische Epoche der Stadtgeschichte. Ein Museumsbesuch ermöglicht es, in die Welt des alten Roms einzutauchen und die Stadt tiefgründiger zu verstehen. Die Ausstellung zeigt Modelle des Forums, antike Keramik und Skulpturen, die bei Ausgrabungen entdeckt wurden. Eine Besonderheit ist die inklusive Gestaltung für sehbehinderte Menschen: Informationen in Brailleschrift und fühlbare Repliken der Artefakte.
Der Römische Markt befindet sich im Herzen Thessalonikis und ist leicht zu Fuß erreichbar. Von der Agios Dimitrios Kirche aus sind es nur wenige Schritte (140 m), vom Modiano Markt nicht weit (800 m) und auch der Aristotelesplatz ist nur einen Kilometer entfernt.
In der lebhaften Umgebung des Römischen Marktes sollten Sie auch die umliegenden Sehenswürdigkeiten erkunden. Dazu gehören das türkische Bad Bey Hamam, die beeindruckende Agios Dimitrios Kirche, die historische Achirópitos Basilika und die Panagia Chalkeon Kirche mit ihrer einzigartigen Architektur.
In der Nähe des historischen Areals findet man eine hervorragende Infrastruktur. Liebhaber von Kaffee können sich in charmanten Cafés entspannen. Wer Einkaufslust verspürt, hat die Möglichkeit, in den umliegenden Geschäften zu stöbern, und für die Erinnerung an den Besuch lassen sich in den lokalen Läden diverse Andenken erwerben.