Die osmanische Ära hinterließ in Thessaloniki deutliche Spuren, darunter zahlreiche Badehäuser, die tief in der türkischen Kultur und dem Alltag verwurzelt waren. Einige dieser historischen Gebäude stehen noch heute, wie das zentral gelegene Bey Hamam.
Nachdem Sultan Murad II. Thessaloniki 1430 eroberte, ordnete er den Bau der Bey Hamam Bäder an, die bis 1444 fertiggestellt wurden. Diese waren die ersten ihrer Art in der Stadt, aber nicht die einzigen. Die osmanischen Herrscher schätzten solche Anlagen sehr, da sie nicht nur der Körperreinigung dienten, sondern auch als Orte der seelischen Läuterung galten. Besonders für Frauen hatten diese Bäder eine wichtige gesellschaftliche Funktion, da sie dort gesellschaftliche Kontakte pflegen konnten.
Das Bey Hamam, auch bekannt als «Paradiesbäder», diente der Bevölkerung von Thessaloniki auch Jahrzehnte nach dem Abzug der Türken weiterhin. Diese Bäder funktionierten insgesamt über einen Zeitraum von einem halben Jahrtausend. Bis Mitte der 60er Jahre war der Hamam ein allseits bekannter Ort in der Stadt. Heute stellt das Bey Hamam das prominenteste und wertvollste Beispiel der erhalten gebliebenen osmanischen Badehäuser in Griechenland dar. Das Gebäude hat nun eine neue Rolle als Schauplatz für Führungen sowie kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen gefunden.
Das traditionelle Hamam bietet weit mehr als eine Stätte der Reinigung. Es zeichnet sich durch seine einzigartige Baukunst und Innenausstattung aus. Bunt bemalte Wände und kunstvolle Ornamente zieren das Innere. Erhaltene Elemente wie Marmorbecken und Ruhebänke, sowie ein zentraler Massagestein, zeugen von seiner Nutzung. Ein zentrales Merkmal ist das große Kuppeldach mit einem Öffnung, die Tageslicht einlässt und so den historischen Charme des Raumes unterstreicht.
In der Baukunst des Bey Hamam spiegeln sich deutlich die künstlerischen Einflüsse der Mauren und Araber wider. Dies zeigt sich insbesondere in der Gestaltung der Gewölbe und Wände. Heute beherbergt der Hamam eine Dauerausstellung, die seine eigene Vergangenheit beleuchtet. Zusätzlich finden thematische Ausstellungen statt, die sich mit der Geschichte Thessalonikis befassen, beispielsweise mit dem verheerenden Brand von 1917 oder der osmanischen Ära.
Bay Hammam bietet separate Eingänge und Bereiche für Männer und Frauen, um die Privatsphäre zu gewährleisten. Beide Geschlechterbereiche sind ähnlich konzipiert, wobei die männlichen etwas prunkvoller und größer ausfallen. Die Bäder variieren in ihrer Temperatur, es gibt warme, heiße und kühle Räume. Verborgene Zisternen versorgen das Hammam mit Wasser.
Im Herzen von Thessaloniki, umgeben von Geschäften und Sehenswürdigkeiten, liegt das traditionelle Bey Hamam. Dieses historische Badhaus zeichnet sich durch seine architektonischen Merkmale aus: — Ein großzügiger achteckiger Raum mit einer kühleren Atmosphäre — Eine Galerie, die auf Säulen ruht — Ein dekorativ bemalter Dom — Angrenzende kühlere Räumlichkeit ebenfalls mit einem bemalten Dom Die Innenräume sind mit Marmor verkleidet und mit Sitzgelegenheiten sowie Wasserbecken ausgestattet. Unterhalb der Böden verbirgt sich eine antike Heizanlage, die einst Dampf lieferte. Um das Bey Hamam zu erreichen, kann man von der Aristoteles-Platz aus nach oben in Richtung Egnatia-Straße gehen. In der Nähe finden sich auch der Eleftherios Venizelos Denkmal, der römische Markt, die Panagia Chalkeon Kirche und die Hamza Bey Moschee.
Wenn Sie einen Besuch in Thessaloniki planen, sollten Sie beachten, dass das historische Türkische Bad, bekannt als Bey Hamam, nicht immer für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Es öffnet seine Türen hauptsächlich während Ausstellungszeiten. Für einen wunderbaren Blick auf dieses antike Gebäude sollten Sie das nahegelegene Café besuchen, das einen ausgezeichneten Ausblick auf den Kuppelbau bietet. Darüber hinaus gibt es in der Stadt weitere sehenswerte Bäder wie Pazar Hamam, Pasha Hamam, Hamam Yahudi und Yeni Hamam, die ebenfalls einen Besuch wert sind.
