Kirche Agia Sofia
Thessaloniki
Multimedia Karte Beschreibung

Wie kommt man

Die Hagia Sophia in Thessaloniki zählt zu den ältesten Kirchen der Stadt und beeindruckt im Herzen Nordgriechenlands mit ihrer imposanten Kuppel, prächtigen Mosaiken und erstaunlich gut erhaltenen Wandmalereien.

Kirchengeschichte im Überblick

Während das genaue Baujahr der Kirche ungewiss bleibt, einigen sich Experten darauf, dass ihre Entstehung an der Schwelle des 7. zum 8. Jahrhundert erfolgte. Sie wurde erbaut an der Stelle einer durch ein Erdbeben zerstörten Basilika des Heiligen Markus. Archäologische Ausgrabungen brachten zudem Überreste aus der römischen Epoche zum Vorschein.

Geschichte der Hagia Sophia Thessaloniki

Im 10. Jahrhundert beschrieb der byzantinische Autor Johannes Kaminiates die Hagia Sophia in Thessaloniki als das prächtigste Bauwerk der Stadt. Zu dieser Zeit wurde sie zum Bischofssitz der Stadt erhoben. Viele Jahrhunderte später, im 16. Jahrhundert, wandelten osmanische Eroberer sie in eine Moschee um. Erst im Jahr 1912, nachdem das Gebiet wieder zu Griechenland kam, wurde das Bauwerk der orthodoxen Kirche zurückgegeben.

Beschädigungen und Restaurationen der Heiligen Sophia

Im Jahr 1917 wurde das religiöse Monument in Thessaloniki durch ein Feuer beschädigt, was es mit vielen anderen Bauwerken der Stadt teilte. Später, während des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1941, zerstörten Bombenangriffe der italienischen Luftwaffe ein kunstvolles osmanisches Vordach. Ein weiteres Unglück traf das Bauwerk 1978: Ein Erdbeben verursachte schwere Schäden. Die Instandsetzungsarbeiten, einschließlich der Wiederherstellung der Kuppel im Jahr 1980, erstreckten sich über zwei Jahrzehnte. Interessant ist ein Fund aus dem Jahr 1981: Hinter einer Balustrade entdeckte man Reliquien des Erzbischofs von Thessaloniki, Basilius, der in der Kathedrale bestattet war. Heute zählt die Kirche der Heiligen Sophia zu den UNESCO-Welterbestätten und wurde 1988 offiziell in die Liste aufgenommen.

Die Kirche besticht nicht durch ihre äußere Pracht, doch beeindruckt sie mit einer gewaltigen, 10 Meter hohen Kuppel. Ein Garten voller Palmen mildert die Strenge der Fassade. Das Gebäude ist ein Mix aus Basilika mit drei Schiffen und einer Kirche mit zentraler Kuppel. Im Inneren offenbart sich der Reichtum orthodoxer Kunst. Säulen mit kunstvollen Kapitellen teilen den Raum, und pflanzliche Muster zieren Teile der Wände. Interessanterweise stammen die verwendeten Materialien für die Dekoration aus unterschiedlichen Zeiten. Einige Säulen reichen bis ins 5. und 6. Jahrhundert zurück, und ein Bischofssitz aus dem 5. Jahrhundert wurde 1905 aus Konstantinopel hierher verbracht.

Himmelfahrt Christi im Kuppelmosaik

Die beeindruckende Kuppel einer Kirche schmückt ein kunstvolles Mosaik, das die Himmelfahrt Jesu darstellt. Im Fokus steht Jesus, umgeben von einem Regenbogen, flankiert von Engeln auf seinem Weg gen Himmel. Die Jünger Jesu sind einzeln, voneinander durch Bäume getrennt, fein herausgearbeitet — ein Zeichen für das Können des Künstlers. Maria, mit erhobenen Händen, ziert ebenfalls das Kunstwerk. Die Datierung des Mosaiks ist umstritten, mit Vermutungen, die zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert schwanken. Es ist denkbar, dass seine Entstehung sich über mehrere Jahrhunderte erstreckte.

Sehenswürdigkeiten im Kircheninneren

Auf der Wölbung der Halbkuppel erstrahlt eine beeindruckende Darstellung: Die Gottesmutter, dargestellt als Hodegetria. Diese Mosaikkunst entstand nach dem Ende der Ikonoklasmus-Ära, als die Verehrung von Ikonen wieder auflebte. Sie ersetzte die ursprünglichen Kreuzdarstellungen und Inschriften, von denen noch immer Spuren zu erkennen sind.

Restaurierte Pracht der Hagia Sophia in Thessaloniki

Die Hagia Sophia in Thessaloniki, trotz einer bewegten Vergangenheit, strahlt weiterhin durch ihren historischen und künstlerischen Wert. Neben den beeindruckenden Mosaiken verfügt die Kirche über zahlreiche antike Fresken aus dem 11. Jahrhundert. Während der osmanischen Herrschaft wurden diese Kunstwerke unter Putz verborgen, doch eine vollständige Zerstörung blieb aus. Als der Tempel zu einem orthodoxen Gotteshaus wiedergeboren wurde, erstrahlte er in alter Schönheit. Die Fresken wurden freigelegt und Besucher können heute heilige Gestalten an den Wänden bewundern, darunter auch die verehrten Eufemius und Theodora.

Die Hagia Sophia befindet sich im Stadtzentrum auf dem gleichnamigen Platz. Vom Aristotelesplatz aus sollte man die Karolou Dil-Straße bergauf gehen und dann in die Ermou-Straße einbiegen — die Entfernung beträgt ungefähr 700 Meter.

Tipps

Beachten Sie bitte die Kleiderordnung, wenn Sie den Sakralbau betreten. Tragen Sie Kleidung, die Schultern und Knie bedeckt. Obwohl Frauen in griechischen Kirchen Hosen tragen und ohne Kopfbedeckung eintreten dürfen, steht es ihnen frei, einen Rock anzuziehen und ein Kopftuch zu verwenden.

Besucher dürfen das Innenleben der religiösen Stätte bildlich festhalten. Während der Gottesdienste sollte man jedoch auf das Fotografieren verzichten