Kirche Agios Dimitrios
Thessaloniki
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Wie kommt man

In Thessaloniki, einer Stadt bekannt für ihre zahlreichen Sakralbauten, ragt der über 1500 Jahre alte Dom des Heiligen Dimitrios als zentrale Kultstätte hervor. Dieses UNESCO-Weltkulturerbe ehrt den Stadtbeschützer. Bereits im Jahr 49 n. Chr. kam der Apostel Paulus hierher, um das Christentum zu verbreiten.

Dimitrios von Thessaloniki: Beschützer der Stadt

Im 3. Jahrhundert wirkte Dimitrios in seiner Heimatstadt als christlicher Missionar und bekämpfte heidnische Traditionen. Durch sein Martyrium wurde er zu einer der am meisten verehrten Figuren in der orthodoxen Kirche. Als Schutzpatron von Thessaloniki wacht er auch nach seinem Tod über die Metropole und ihre Bewohner, um sie vor Unheil zu bewahren.

Am 26. Oktober, dem Gedenktag des Märtyrers Dimitrios und dem Tag, an dem Saloniki in der ersten Balkankrieg ihre Freiheit von den Osmanen erlangte, feiert die Stadt ein doppeltes Fest. Im 4. Jahrhundert errichteten Gläubige eine Kirche über den Überresten römischer Bäder, wo Dimitrios sein Leben als Märtyrer ließ. Diese Stätte zog Heilungssuchende an. Ein geheilter illyrischer Beamter namens Leontius baute später aus Dankbarkeit eine größere Basilika. Nach einem Brand im 7. Jahrhundert wurde diese rasch als noch umfangreichere Basilika wieder aufgebaut. Trotz Plünderungen durch Eroberer blieb sie ein Symbol der Stadt, bis sie im 15. Jahrhundert von den Osmanen in eine Moschee umgewandelt wurde.

Wiederaufbau der Kirche des Heiligen Dimitrios

1912 endete die türkische Herrschaft in der Stadt, und die Kirche des Heiligen Dimitrios wurde wieder ein christlicher Gottesdienstort. Ein verheerendes Feuer im Jahr 1917 verwüstete jedoch große Teile der Stadt und hinterließ auch die Basilika in Trümmern. Obwohl die Instandsetzungsarbeiten 1938 unterbrochen wurden, setzte man sie 1946 fort. 1949 konnte die Kirche erneut ihre Türen für Gläubige öffnen.

Die Basilika des Heiligen Demetrios zeugt durch Jahrhunderte von Angriffen und Bränden. Ihre einzigartige Architektur und reiche Bildhauerarbeit beeindrucken bis heute. Erhaltene Mosaiken und Marmorverkleidungen aus dem 5. bis 9. Jahrhundert, sowie Säulen aus ägyptischem Porphyr, kostbarem Marmor und thrakischem Stein, zeugen von ihrer historischen Bedeutung.

Entdeckung in einer Kirche

Bei Restaurierungsarbeiten in einem sakralen Gebäude kam eine verborgene Gruft zum Vorschein. Sie war Teil einer antiken römischen Therme und diente einst als Kerker, in dem der Heilige Märtyrer Dimitrius durch Speere getötet und heimlich beigesetzt wurde. Dimitrius, bekannt für das Wunder des Myrrhefließens, trug daher den Beinamen «der Myrrhefließende». Seine Reliquien, die lange in Italien waren, kehrten erst im späten 20. Jahrhundert zur Griechisch-Orthodoxen Kirche zurück. Heute zieht der Schrein mit den Reliquien des Heiligen Dimitrius Gläubige aus aller Welt an, die ihm ihre Ehre erweisen möchten.

Vor dem Brand im Jahr 1917 befanden sich im westlichen Bereich des Tempelhofs Tore und Überreste des alten Stadions. Heutzutage ist dort eine große Marmorwanne zur Weihung von Wasser sichtbar. Gegenüber dem Eingang liegt die Grabstätte von Metropolit Panteleimon II. von Thessaloniki, der sich für die Rückführung der Reliquien des Heiligen Dimitrios nach Griechenland einsetzte.

Die Struktur dieser sakralen Stätte ist geprägt durch ein rechteckiges Layout, welches sich in einen Hauptdurchgang und je zwei flankierende Gänge auf der Nord- und Südseite gliedert. Säulenreihen aus Marmor ziehen sich parallel durch diese Gänge.

In einem der seitlichen Schiffe ist der Schrein von St. Dimitrius untergebracht, der seine Reliquien beherbergt. Der zentrale Schiffsbereich führt zum heiligen Altar, während sich daneben eine Kapelle zu Ehren des Heiligen Euphemius anschließt. Neben dem Altarbereich ermöglicht eine Treppe den Zugang zu einer darunterliegenden Krypta.

Um die verehrte Stätte des Heiligen Dimitrios zu erreichen, starten Sie am Aristoteles-Platz, schlendern durch den gleichnamigen Park und vorbei am römischen Markt, bis Sie die Straße des Schutzheiligen erreichen. Der Fußweg dorthin dauert nur etwa ein Viertelstunde.

Tipps

Respektieren Sie die Glaubensregeln: Vermeiden Sie Kleidung mit nicht-christlichen Symbolen. Frauen sollten Röcke tragen, obwohl Hosen akzeptabel sind, solange Schultern, Bauch und Knie bedeckt sind. In Griechenland ist es nicht üblich, dass Frauen in der Kirche ihre Köpfe bedecken.

Es ist ratsam, frühzeitig in die Kirche zu kommen. So können Sie in Ruhe Kerzen anzünden und zu den Ikonen beten, bevor die Liturgie beginnt. Falls der Gottesdienst bereits läuft, warten Sie besser bis zum Schluss. Es ist zudem möglich, Fürbitten für Lebende und Verstorbene zu hinterlassen. Schreiben Sie auf einen Zettel für Gesundheitsgebete zwei große «U» oben und für Totengedenken setzen Sie ein Kreuzchen vor die Namen. Achten Sie darauf, die Namen in lateinischen Buchstaben zu notieren.

In der Kirche ist während des Gottesdienstes und besonders beim Kommunionritual Ruhe geboten. Umherlaufen oder Gespräche sind nicht angemessen. Traditionell positionieren sich Männer für gewöhnlich rechts und Frauen links mit Blickrichtung zum Altar.

Anders als in manchen Traditionen, bietet die Kirche des Heiligen Dimitrios Sitzgelegenheiten an. In der griechisch-orthodoxen Kirche ist es üblich, dass die Gläubigen während der Messe sitzen dürfen und nur zu bestimmten Zeiten aufstehen müssen.