Kirche der Panagia Acheiropoietos
Thessaloniki
Multimedia Karte Beschreibung

Wie kommt man

Die Panagia Acheiropoietos Basilika ist ein bedeutendes antikes Heiligtum in Thessaloniki. Ihre lange Geschichte, herausragende Architektur und detailreiche Innenausstattung ziehen jährlich unzählige Besucher an.

Ursprünglich als «Große Gottesmutterkirche» bekannt, wurde sie im Jahr 447 auf den Überresten römischer Thermen errichtet, was eine Mosaikinschrift nahe des südlichen Bogens belegt.

Frühchristliche Bäder

In der Frühzeit des Christentums blieben Badeeinrichtungen bestehen. Dies belegt eine große Raumstruktur mit einer Vertiefung in einem Kirchengebäude. Die Überreste sind noch sichtbar, wenn man den Außenfassaden der Basilika genauere Aufmerksamkeit widmet. Der heutige Name, abgeleitet aus dem Griechischen «αχειροποίητος», bedeutet «nicht von Hand gemacht». Erstmals erwähnt wurde diese Bezeichnung im Jahr 1320. Historiker vermuten einen Zusammenhang mit einer verehrten ikonischen Darstellung der betenden Gottesmutter, die einst in der Kirche aufbewahrt wurde.

Byzantinische und Osmanische Ehrungen

In der Byzantinischen Ära wurden in dieser Stätte neben der Jungfrau Maria auch dem Heiligen Dimitrius, dem Schutzpatron der Stadt, Ehrungen zuteil. Am Festtag dieses Heiligen war es Brauch, mit einer festlichen Prozession die Kirche aufzusuchen, um beiden Heiligen Tribut zu zollen. Während der Herrschaft des Osmanen Sultan Murad II wurde die Kirche in ein islamisches Gotteshaus, bekannt als Eski Camii, umgewandelt. Diese Umfunktionierung zu einer Moschee bestand über die gesamte Dauer der Türkischen Herrschaft.

Leider ging die Hauptreliquie der Basilika, eine nicht von Menschenhand geschaffene Ikone der Jungfrau Maria, während der türkischen Herrschaft verloren. Heute beherbergt die Kirche viele andere wertvolle Schätze. Darunter befindet sich die wundertätige Ikone der Gottesmutter, bekannt als «Hoffnung aller Christen». Zusätzlich gibt es zahlreiche gut erhaltene frühbyzantinische Fresken aus früheren Zeiten.

Orientierung in der Basilika Panagia Acheropiitos

Die Basilika Panagia Acheropiitos zeichnet sich durch ihre frühchristliche Architektur aus. Sie ist in Form einer Basilika mit einem Holzdach und Emporen gestaltet, wobei «Basilika» bedeutet, dass der Innenraum durch Säulen in drei Schiffe unterteilt ist. Wären statt Säulen Mauern vorhanden, spräche man von einer Kirche mit drei Schiffen. Ein seltenes Merkmal dieses antiken Bauwerks ist die über die Jahrhunderte unverändert gebliebene Höhe.

An der Westseite sind Spuren der Exonarthex erkennbar, die anscheinend den östlichen Rand des Atriums markierte — dieses vermuten Experten unter dem heutigen Platz Macedonomachon. Im südlichen Schiff sind byzantinische Wandmalereien sichtbar, die die Vierzig Märtyrer von Sebaste darstellen und für Historiker von großer Bedeutung sind. Dort befindet sich auch der Zugang zum Narthex, ein rechteckiger Bereich, der sich über die gesamte Breite des Schiffes erstreckt. Im Norden ist ein ähnlicher Eingang derzeit nicht zugänglich.

Architektur des Kircheneingangs

Der Vorraum der Kirche ist durch zwei gewölbte Passagen mit den seitlichen Gängen verbunden. Östlich zentriert, öffnet sich der Haupteingang, ein Tribelon, geformt durch zwei mächtige Säulen aus grünem Marmor aus Phrygien — einem Material, das auch in der Hagia Sophia in Istanbul zu finden ist. Dieser Hauptdurchgang ist mit 14,2 Metern beachtlich breit. Er wird durch zwei Reihen von jeweils 12 Säulen aus Marmor von der Insel Prokonnesos, welcher ebenso für den Bodenbelag verwendet wurde, von den Seitenwegen getrennt. Am Ende des Hauptganges, gestaltet wie eine große halbkreisförmige Nische, befindet sich der östliche Sakralbereich mit den Sitzreihen des Klerus und dem Bischofsthron.

Kirchenarchitektur

Im östlichen Bereich des nördlichen Seitenganges der Kirche befindet sich die hervorragende Kapelle der Heiligen Irene. Wenn man sich der Mitte der Südseite zuwendet, stößt man östlich des südlichen Anbaus auf eine sanierte Kapelle, von der angenommen wird, dass sie einst als Taufraum diente. Im nördlichen Teil des sakralen Gebäudes sind die Überreste eines zweigeschossigen Gebäudes mit Gewölbe im Innenhof erkennbar. In der nordwestlichen Ecke ist eine Treppe, die zu den oberen Emporen führt, noch erhalten.

Veränderte Architektur der Basilika

Die Dachstruktur der Basilika weist heute eine geringere Höhe auf als in ihrer ursprünglichen Form. Früher erhöhte ein zentraler Lichthof, der als Lichtbringer diente, die Helligkeit im Inneren des Gebäudes. Dieser ermöglichte ein natürlicheres Lichtambiente. Durch den Verlust dieses Elements wirkt das Innere der Basilika nun schwerer. Die Präsenz zahlreicher Fenster mildert diesen Effekt allerdings ab, indem sie für eine diffuse Beleuchtung sorgen.

Restaurierungsarbeiten an historischer Kirche

Im 20. Jahrhundert wurden umfassende Instandsetzungsmaßnahmen an einer Kirche vorgenommen. Insbesondere die tragenden Elemente wurden grundlegend überarbeitet und Teile, die stark beschädigt waren oder einzustürzen drohten, wurden komplett erneuert. Nachdem in den letzten Jahren intensive Restaurierungen stattfanden, konnte der durch ein Erdbeben im Jahr 1978 verursachte Schaden behoben werden. Diese Maßnahmen dienten vor allem der langfristigen Stabilisierung des historischen Gebäudes.

Die Kirche, als Teil der frühchristlichen Denkmäler in Thessaloniki, erlangte 1988 Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe. Die Basilika Acheiropoietos befindet sich über der Egnatia-Straße, auf gleicher Höhe mit der Hagia Sophia, in der Nähe des antiken Marktplatzes und der Rotunde.

Tipps

  1. Werfen Sie einen Blick auf den Boden der Basilika. Durch spezielle Fenster können Sie die verschiedenen historischen Schichten des Fußbodens erkennen.
  2. Wenn Sie entlang der Nordseite spazieren, stoßen Sie auf eine historische Inschrift von Sultan Murad II. an der achten Säule von Osten, die besagt, dass er Thessaloniki im Jahr 833 eroberte.
  3. Im Erdgeschoss der Südgalerie, im Narthex und an der Fensterfront der Westmauer bewundern Sie exquisite Mosaiken. Diese zeigen traditionelle christliche Symbole wie Kreuze, Wasserbehälter, Fische, Vögel und mehr.