Die Festung Eptapyrgio thront über Thessaloniki und erzählt eine lange Geschichte der Verteidigung. Von der höchsten Stelle der Stadt aus überblickte sie die Jahrhunderte.
Das Bauwerk, auch bekannt als Yedi Kule, geht auf die Zeit der Palaiologen zurück und bildet den Höhepunkt des Akropolis von Thessaloniki. Doch schon vor der Herrschaft der letzten byzantinischen Kaiserfamilie waren an diesem Ort Verteidigungsanlagen aus hellenistischer, römischer und frühchristlicher Zeit präsent.
Obwohl oft als «Siebenturmfestung» bezeichnet, zählt das Bauwerk tatsächlich zehn Türme, darunter zwei dreieckige und acht viereckige. Durch mehrere Portale gelangte man in den zentralen Hof. Besonders hervorzuheben ist der Trigonio-Turm, der aufgrund seiner Lage am Rand des Akropolis eine Schlüsselrolle in der Verteidigung spielte und die Verbindung zu den weit bis ans Meer reichenden Stadtmauern herstellte.
In dieser Justizvollzugsanstalt waren Gefangene jeglichen Geschlechts und unabhängig von der Schwere ihrer Verbrechen inhaftiert. Der Hof war in fünf Bereiche aufgeteilt, die jeweils mit Wachposten, Zellen, einer Kapelle, Verwaltungsbüros, Einzelhaftzellen und weiteren Anbauten bestückt waren. Bekannt dafür, politische Gefangene zu beherbergen, wurde Eptapyrgio oft in Liedtexten des Rembetiko-Genres erwähnt, dort jedoch als Yedi Kule bekannt.
Nachdem das Eptapyrgio-Gefängnis geschlossen wurde, übernahm das Kulturministerium die Verwaltung des Geländes. Archäologische Untersuchungen begannen dort bereits in den 1970er Jahren. Die umfassende Sanierung des Forts startete allerdings erst zwei Jahrzehnte später, im Jahr 1990. Bis 1995 konnte bereits die digitale Rekonstruktion des Eptapyrgio abgeschlossen werden. Heute dient das ehemalige Gefängnisareal als Schauplatz für vielfältige kulturelle Veranstaltungen. Restaurierte Festungsanlagen — Digitale Rekonstruktionen der historischen Strukturen — Kulturelle Events auf historischem Boden
In der Festung Eptapyrgio zeugen noch heute Gefängniszellen, Verwaltungsgebäude und eine Kirche von der Vergangenheit. Die Türme mit ihren einzigartigen Namen wie «Getreide-», «Mädchen-» und «Blutturm» erzählen eigene Geschichten. Dank der erhöhten Lage, die einen weiten Blick über das Land ermöglichte, war Eptapyrgio einst ein idealer Standort für eine starke Verteidigungslinie.
Die historische Stätte lockt jährlich unzählige Besucher aus Thessaloniki an. Sie kommen, um die imposanten Mauern zu bestaunen und den atemberaubenden Ausblick auf die Stadt zu genießen, der sich von den Zinnen der Festung bietet.
In Thessaloniki verbindet die Buslinie 23 das moderne Stadtzentrum mit dem historischen Viertel Ano Poli.
Unweit der Eptapyrgio-Festung laden charmante Cafés und Ouzerien zum Verweilen ein.
Nach der Besichtigung der Festung lohnt sich ein Besuch im nahegelegenen, zum UNESCO-Welterbe zählenden Vlatadon-Kloster. Bleiben Sie bis in den Abend hinein, um das Farbenspiel des Sonnenuntergangs zu genießen.