Jüdisches Museum Thessaloniki
Thessaloniki
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Thessaloniki

Wie kommt man

In Thessaloniki ist das Judentum seit dem 15. Jahrhundert tief verwurzelt. Sephardische Juden, vertrieben aus Spanien, brachten wertvolles Wissen in den Osmanischen Bereichen wie Kartenkunde, Druckwesen, Medizin und Waffenkunst. 2001 eröffnet, ehrt das Jüdische Museum dort die reiche jüdische Vergangenheit und bewahrt Überreste, die dem Holocaust entkommen sind. Die Initiative für das Museum nahm 1994 Andreas Sefiha, der Leiter der lokalen jüdischen Gemeinde, auf.

Museum in historischem Bauwerk

Das Museum befindet sich in einem im Jahr 1904 erbauten neoklassizistischen Gebäude, entworfen von dem italienischen Architekten Vitaliano Poselli. Ursprünglich beherbergte das Bauwerk eine der charakteristischen Handelsgalerien im Stadtkern. Zwischen 1906 und 1925 war hier die Zentrale der Athener Bank und das Büro einer französischsprachigen Zeitung untergebracht, die bis 1941 veröffentlicht wurde. Das Gebäude überstand als eines der wenigen in Thessaloniki den Großbrand von 1917. Von 1998 bis 2003 fand eine umfassende Renovierung des historischen Gebäudes statt. Heute ist es im Besitz der jüdischen Gemeinde.

Die umfangreiche Sammlung umfasst Artefakte verschiedener Zeitalter und ist thematisch geordnet:

Diese Sektion präsentiert eindrucksvolle Grabsteine und Inschriften aus dem weitläufigen jüdischen Friedhof, der einst außerhalb der Stadtmauern lag. Ergänzt wird die Schau durch Fotografien aus dem Jahr 1914, die den Friedhof abbilden. Unter osmanischer Herrschaft war dieser der größte jüdische Friedhof in Thessaloniki und wurde im Krieg von den Deutschen zerstört.

Jüdisches Erbe in Thessaloniki

Die Ausstellung zeigt das Leben der jüdischen Gemeinschaft in Thessaloniki von den Anfängen bis zum Zweiten Weltkrieg. Besucher können historische Aufnahmen von Orten sehen, die für Juden während der römischen, byzantinischen und osmanischen Zeit wichtig waren, sowie Bilder aus dem Jahr der Befreiung 1912 und dem Krieg.

Gedenken an den Holocaust

Der dunkelste Abschnitt der Geschichte wird in einem Raum gewürdigt, der an die Deportation von 50.000 Juden aus Thessaloniki in deutsche und polnische Konzentrationslager erinnert. Nur wenige überlebten. Ausgestellt sind persönliche Gegenstände der Opfer und erschütternde Fotografien.

In dieser faszinierenden Abteilung des Museums taucht man in den Alltag städtischer Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft ein. Es gibt Einblick in Heiratsbräuche, Feiertage und das Wohnen. Von Bekleidung bis hin zu Haushaltsgegenständen und Geschirr ist alles zu sehen.

Jüdische Feste und Traditionen

Diese Ausstellung beleuchtet das Leben der Rabbiner und stellt wichtige Feste wie Chanukka und Purim vor. Zu den Ausstellungsstücken zählen auch religiöse Artefakte.

Diese Ausstellung widmet sich Handwerkern, dem Textilgewerbe, Kaufleuten und wohlhabenden Bürgern der Stadt.

Der Bereich beleuchtet den Wandel der Frauenrolle und ihre Chancen, gleichberechtigt neben Männern zu arbeiten. Ebenso werden die politischen Aktivitäten der Juden und die Maßnahmen von Wohltätigkeitsorganisationen nach dem Brand von 1917 thematisiert.

Das Museum bietet eine Ausstellung, die den berühmtesten jüdischen Persönlichkeiten der Stadt gewidmet ist. Seine umfangreiche Sammlung umfasst bedeutende Werke, die zwischen dem 16. und dem 20. Jahrhundert in Thessaloniki gedruckt wurden. Diese Sammlung erstreckt sich über verschiedenste Bereiche des jüdischen Lebens, sowohl religiös als auch weltlich. Die Bibliothek ist ein Zentrum für Studien zur Geschichte, Kultur und Sprache der sephardischen Juden. Ergänzend dazu gibt es ein Medienzentrum, das Besuchern ermöglicht, sich mittels Dokumentarfilmen über jüdische Kultur und Geschichte zu informieren.

Museumsbesuch in Thessaloniki

Das Museum befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den Highlights der Stadt. Es liegt nur einen kurzen Spaziergang, etwa fünf Minuten, von der Promenade entfernt. Zu den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung gehören: — Der Aristotelesplatz: nur 700 Meter entfernt — Die Hagia Sophia: in einer Entfernung von 1,5 Kilometern — Das Fotografie-Museum: 800 Meter vom Museum

Tipps

Das Museum bietet eine fesselnde Dauerausstellung und wird durch eine Vielzahl kultureller Veranstaltungen bereichert. Hier finden regelmäßig Buchpräsentationen und spezielle Themenausstellungen statt.