Rotunde
Thessaloniki
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Wie kommt man

Die Rotonda ist ein architektonisches Juwel mit einer vielschichtigen Geschichte. Ursprünglich Teil des Kaiser Galerius' Palastkomplexes, zeichnet sie sich durch ihre prachtvollen frühchristlichen Mosaiken aus. Als eines der ältesten Wahrzeichen der Stadt, gemeinsam mit der Galeriusbogen, steht sie auf der UNESCO-Welterbeliste und repräsentiert die frühchristliche und byzantinische Epoche Thessalonikis.

Bedeutendes römisches Bauwerk in Thessaloniki

Die Rotunde in Thessaloniki sticht als einzigartiges Bauwerk in Griechenland hervor. Ihre zylindrische Struktur ähnelt dem römischen Pantheon und ist ein Kernstück des kulturellen Erbes der Stadt. Das Monument erreicht eine Höhe von fast 30 Metern und hat einen inneren Durchmesser von etwa 25 Metern. Die beeindruckende Wandstärke von über 6 Metern hat dazu beigetragen, dass die Rotunde mehrere Erdbeben über die Jahrhunderte hinweg überstanden hat.

Die Rotunde entstand im Jahr 306 n. Chr. als Teil eines Bauvorhabens unter Kaiser Galerius. Nach inneren Konflikten teilte sich das Römische Reich in vier autonome Regionen, von denen Saloniki als ein wesentliches Verwaltungszentrum fungierte. Um die Bedeutung der Stadt zu unterstreichen, ließ Galerius dort einen prunkvollen Palastkomplex errichten, zu dem auch die Rotunde und eine prachtvolle Triumphbogenallee gehörten.

Die Rotunde von Thessaloniki

Die ursprüngliche Funktion dieser römischen Rotunde bleibt ungewiss, aber man vermutet, sie diente als Kultstätte für Zeus. Kaiser Galerius ließ sie möglicherweise als sein Mausoleum errichten, doch nach seinem Tod fernab der Stadt fand er dort keine letzte Ruhestätte. Im 4. Jahrhundert wandelte sich der Bau zu einer christlichen Kirche, verziert mit einzigartigen Mosaiken von Heiligen. Obwohl unklar ist, wem die Kirche geweiht war, deuten byzantinische Quellen auf eine Widmung an die Heiligen Erzengel hin, was bauliche Veränderungen nach sich zog. Im 16. Jahrhundert, unter osmanischer Herrschaft, wurde die Rotunde zur Moschee umgestaltet, inklusive des Zusatzes eines bis heute stehenden Minaretts. Die Grabstätte eines Scheichs befindet sich im östlichen Teil des Bauwerks.

Das historische Gebäude Rotonda erhielt seinen Namen von einer benachbarten Kirche, die dem Heiligen Georg gewidmet war. Diese Kirche war ein Außenposten des Athos-Klosters Gregoriou. Es wird angenommen, dass Ikonen und Reliquien während der osmanischen Besetzung dorthin verlegt wurden. Nach der Befreiung Thessalonikis von den Osmanen im Jahr 1912 wurde das Gebäude erneut ein christlicher Sakralbau. Ab den 1920er Jahren beherbergte es Sammlungen christlicher und byzantinischer Kunst. Das Erdbeben von 1978 fügte der Rotonda schweren Schaden zu und machte umfangreiche Restaurierungsarbeiten notwendig. Nach Abschluss der Arbeiten wurde ein Museum eingerichtet, das jedoch monatlich auch für Gottesdienste genutzt wird.

In den ungewöhnlich dicken Mauern der Rotunde sind acht vertiefte Bogenfenster integriert, die gemeinsam mit den halbrunden Öffnungen in der Kuppel das Innere natürlich beleuchten. Über dem Gebäude wölbt sich eine imposante halbkugelförmige Kuppel, die einst eine Lüftungsöffnung beherbergte. Zentral im Boden befand sich ein tief reichender Abflussschacht. Ursprünglich befand sich der Eingang zur Rotunde auf der Südwestseite.

Im 5. Jahrhundert entstanden heilige Bildnisse — sogenannte Hagiographien — die heute nur noch unter der Kuppel des Rotonda-Doms erhalten sind. Die einstigen Mosaike fielen dem Umbau zur Moschee im Jahr 1590 zum Opfer, bis auf die im Dom verbliebenen Verzierungen. Diese Mosaike zieren die Bogennischen und Dachfenster und sind rein ornamentaler Natur. Besonders bemerkenswert ist das teilweise erhaltene Kuppelmosaik, welches einst die Himmelfahrt Christi mit Engeln darstellte. Am besten erhalten ist der untere Bereich, wo noch zwölf Apostel, Märtyrer und Heilige sichtbar sind. Die Mosaike begeistern durch ihre Farbenvielfalt und Lebendigkeit — ein Zeugnis mittelalterlicher Mosaikkunst.

Thessaloniki und die osmanische Architektur

Im Laufe der Geschichte wurde Thessaloniki ein Knotenpunkt der türkisch-islamischen Kultur. In dieser Zeit wandelten sich viele Kirchen in Moscheen, begleitet von der Errichtung von Minaretten. Heute steht in der Stadt nur noch ein solches Minarett, das Rotonda-Minarett. Es ist ein Überlebender der Abrisswelle der 1920er Jahre. Ein Erdbeben beschädigte das Bauwerk und zerstörte die spitze Dachkonstruktion. Das Minarett ragt fast 36 Meter in die Höhe, eine Wendeltreppe mit 129 Stufen führt hinauf zur Spitze.

Mitten im Herzen von Thessalonikis Altstadt thront die Rotunde, ein markantes Monument, das man mühelos findet. Gleich neben der antiken Via Egnatia gelegen, verknüpft es sich optisch mit der Galeriusbogen und dem etwas tiefer liegenden Palastbezirk. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen möchte, nimmt die Buslinien 16, 17, 24, 37 oder 50. Vom zentralen Aristoteles-Platz erreicht man die Rotunde in einem angenehmen Spaziergang von etwa 10 bis 15 Minuten. Einfach der Egnatia-Straße nach oben folgen und in Richtung der Aristoteles-Universität schlendern.

Tipps

Wer mit dem Auto kommt, sollte bedenken, dass Parkplätze im Zentrum rar sind. Besser ist es, das Fahrzeug in einer weniger belebten Gegend abzustellen.