Einmalig begann die Karriere eines Sammlers mit Georgios Kostakis, einem ursprünglich griechischen Fahrer der sowjetischen Botschaft, der später für die Kanadier arbeitete. Seine Leidenschaft führte zur Gründung des renommierten Museums für Moderne Kunst in Thessaloniki, lange bevor es seine Türen öffnete.
Das Museum steht als einzigartiges Zeugnis der Kunstgeschichte und bietet eine faszinierende Sammlung, die einst von einem einfachen Mann begonnen wurde. Es ist ein kulturelles Highlight, das einen tiefen Einblick in die moderne Kunstszene ermöglicht.
In den späten 1940er Jahren begann Kostaki, eine bedeutende Sammlung von Werken des russischen Avantgarde zu kuratieren. Während der 1970er Jahre zog er mit seiner Familie nach Griechenland um. Dabei konnte er nur einen kleinen Teil seiner wertvollen Sammlung mitnehmen. Die Mehrheit seiner Kunstobjekte stiftete er der renommierten Tretjakow-Galerie. Nachdem Kostaki verstorben war, erwarb der griechische Staat einige Werke seiner Kollektion. Diese Werke sind heute im Museum of Contemporary Art in Thessaloniki zu bewundern, das seine Pforten 1997 öffnete.
Die Basis des Museums bildete eine umfangreiche Anschaffung von über 1200 Kunstwerken, die maßgeblich zur Gründung beitrug. Seitdem wächst die Sammlung beständig. International ist das Museum ebenso aktiv, mit Gastspielen seiner Sammlung in Ländern wie Spanien, Deutschland und Frankreich. Heute bietet das Museum für moderne Kunst sowohl Wechsel- als auch Dauerausstellungen, veranstaltet kulturelle und Bildungsprogramme und arbeitet mit weltweit renommierten Museen zusammen.
Die Bestände des Museums für zeitgenössische Kunst sind ein Spiegelbild der dynamischen Strömungen des russischen Avantgardismus, einer fesselnden Ära in der Kunstwelt, die im frühen 20. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte. Die Erwerbung der Kostaki-Sammlung wurde durch ein Abkommen besiegelt, das in Anwesenheit einer internationalen Expertenrunde von der Familie Kostaki und der Museumsleitung unterzeichnet wurde. Diese Fachleute hoben den wirtschaftlichen und künstlerischen Wert der Werke hervor, ebenso deren Authentizität und Seltenheitswert.
Das Museum präsentiert eine beeindruckende Auswahl an Kunstwerken, darunter die Kreationen folgender Künstler: — Johannes Avramidis — Ivan Klyun — Varvara Stepanova — Kasimir Malewitsch — Wassily Kandinsky — Marc Chagall Diese Sammlung umfasst Gemälde und Skulpturen, die als Geschenk anlässlich der Ernennung Thessalonikis zur Kulturhauptstadt Europas im Jahr 1997 übergeben wurden, sowie Werke, die von den Künstlern selbst gespendet wurden. Ein besonderer Bereich ist der Sammlung von Georgi Kostaki gewidmet. Zudem sind Exponate aus Workshops, Installationen und grafische Arbeiten zu sehen.
Das umgebaute Kloster der Lazaristen beherbergt das Museum für zeitgenössische Kunst in Thessaloniki. Auf einer Fläche von 1.400 Quadratmetern erstreckt sich das Museum über ein Kellergeschoss und drei weitere Etagen. Die Räumlichkeiten sind speziell für die Präsentation von moderner Kunst konzipiert. Besucher können sich mithilfe der Informationsdisplays, die in den Ausstellungsräumen angebracht sind, leicht zurechtfinden.
Der Museumskomplex umfasst acht Säle, in denen die Kunstwerke zeitlich geordnet präsentiert werden. Regelmäßig finden auch Ausstellungen in den umgewandelten Lagerhallen B1 an der Uferpromenade von Thessaloniki statt. Diese dienen gleichzeitig als Ausstellungsflächen für das Museum und das Zentrum für zeitgenössische Kunst. Das Museum für moderne Kunst befindet sich in einem sanierten Klostergebäude in Stavroupoli, einem Vorort von Thessaloniki. Besucher können bequem mit der Buslinie 34 anreisen, die am Aristoteles-Platz startet. An der Haltestelle Moni Lazariston aussteigen und dann etwa 300 Meter zu Fuß gehen.