Der Palast des Galerius
Thessaloniki
Multimedia Karte Beschreibung

Wie kommt man

In der Ära der römischen Herrschaft war Thessaloniki ein zentrales Handels- und Machtzentrum, viel davon dank seiner optimalen Lage. Kaiser Galerius erkannte dies und ließ einen großen Baukomplex errichten, dessen Überreste heute noch in der Stadt sichtbar sind. Das herausragendste Bauwerk war sein eigener Palast.

Als Mitregent des römischen Tetrarchiesystems wählte Galerius nach einem Triumph über die Perser Thessaloniki als sein Machtzentrum im Osten. Sein Ziel war es, die Stadt zu einem administrativen Drehkreuz zu machen. Ende des 3. Jahrhunderts entstand dort ein monumentaler Baukomplex, der heute als «Galerianischer Komplex» bekannt ist und neben dem Palast auch die imposante Rotunda und eine Siegesbogen beinhaltet.

Ausgrabungen des Galerius-Palastes

Die erste Erforschung des Galerius-Palastes begann 1917. Über ein Jahrzehnt später, 1935, beteiligten sich deutsche Archäologen, jedoch lokalisierten sie den Palast anfänglich falsch. Erst Jahre danach konnten Archäologen die exakte Position feststellen. In den 50er und 70er Jahren bestätigten griechische Archäologen diese Annahmen. Daraufhin ordneten die Stadtverwaltungen an, das Gebiet von Bebauungen zu befreien und systematische Untersuchungen einzuleiten. Die Forschungstätigkeiten, die mit Unterbrechungen stattfanden, zogen sich von 1993 bis 2014 hin.

Der Galeriuspalast gilt heutzutage als das am besten erhaltene Kaiserhaus aus der Spätantike in Europa. Im Jahr 2008 wurde die Stätte für die Restaurierung der antiken Überreste und deren Umwandlung in eine kulturelle Sehenswürdigkeit hoch ausgezeichnet. Im Zentrum des antiken Thessaloniki befand sich der prächtige Palastkomplex. Nach umfassenden Grabungen konnten Forscher den Grundriss des Palastgefüges nachzeichnen. Die Anlage bestand aus einem Ensemble von 11 Räumen und einem zentralen Hof mit Brunnen. Verbindungstore führten zu weiteren Gebäudeteilen. Zudem waren im Palast Badeanlagen mit verschiedenen Temperaturzonen vorhanden, die sowohl zur Reinigung als auch zum sozialen Austausch dienten. Kunstvolle Mosaike, Wandmalereien und Marmorverkleidungen schmückten die Bäder.

Ein architektonisches Meisterwerk bildet der beeindruckende Octagon-Saal, erkennbar an seiner achteckigen Form, einer markanten Kuppel und einem zentralen Hof. Seine Wände zieren Mosaiken aus weißem sowie buntfarbigem Marmor, hergestellt in Ägypten und Griechenland. Ein weiteres Highlight ist der halbrunde Apsidenraum, der über eine Säulenhalle mit einer Basilika verbunden ist. Die Gesamtfläche dieses Palasts erstreckt sich über gigantische 150.000 Quadratmeter.

Archäologische Fundstätte mit verschiedenen Bereichen

Innerhalb des archäologischen Areals sind die Ruinen des Galerius-Palastes, erkennbar an den kunstvollen Mosaikböden mit vielfältigen Mustern, Zeugen der Vergangenheit. Die Dimensionen der Badeanlagen, teilweise unter Wohnhäusern verborgen, sind noch nicht vollständig erfasst. Diese Bäder zeichneten sich durch ihren Prunk aus und beinhalteten verschiedene Becken für Bäder unterschiedlicher Temperatur sowie gewölbte Wasserreservoirs. Erhaltene Fragmente wie Mosaikstücke, Marmorplatten und eine ehrende Plakette für den gefeierten Konsul Silvanus Nikolaos II geben Einblick in die damalige Innenraumgestaltung.

Salons Alter Oktogonalbau

Zwischen 1950 und 1981 wurden umfangreiche Ausgrabungen an einer achteckigen Struktur vorgenommen, die jedoch nie vollständig erforscht wurde. Im 7. Jahrhundert wurde der Oktogonale Komplex durch ein Erdbeben stark in Mitleidenschaft gezogen. Die einstige Pracht des Gebäudes lässt sich noch an Fragmenten von Marmorplatten, Mosaikmustern und Wandmalereien erkennen. Nach seiner Zerstörung wandelte man den Oktogon teilweise in ein Wasserreservoir um, das bis ins 14. Jahrhundert in Betrieb war.

Inmitten der Ausgrabungsstätte finden sich verstreute Marmorreste antiker Bauwerke. Dazu gehören Fundamente der Säulen, Kapitelle, Schwellen, Gesimse, Fensterrahmen, Verkleidungsplatten und Pilaster.

Zeremonielle Stätte

Es gibt einen halbrunden Saal, der sich aus zwei Räumen zusammensetzt. Diese Räume waren Schauplätze für feierliche Anlässe und Festessen. Ihre einstige Pracht lässt sich durch die überdauernden Mosaike und Marmorfußbodenstücke erahnen.

Inmitten des urbanen Treibens verbirgt sich ein historisches Kleinod: Die Überreste einer antiken Basilika. Ein Teil des Saals und die Grundmauern einer Wand sind alles, was oberirdisch sichtbar ist, während der Großteil unter einer Fußgängerzone ruht. Besonders beeindruckend ist das erhaltene Mosaik auf dem Boden des historischen Bauwerks.

Ganz in der Nähe, am Navarinou-Platz, findet sich der Palast des Galerius. Er ist fußläufig erreichbar — nur ein kurzer Spaziergang von der Weißen Turm und der Promenade entfernt, oder ein etwas längerer von der Aristoteles-Platz. Keine Notwendigkeit für Verkehrsmittel, um dieses historische Highlight zu besuchen.

Tipps

Unweit des Palastes der Galerie laden zahlreiche Attraktionen zu einem ausgedehnten Rundgang ein. Beginnen Sie mit der beeindruckenden Rotunde, schlendern Sie weiter zur Triumphbogen des Galerius und besichtigen Sie die beeindruckende Sophienkirche. Ein Abstecher in das Museum für Musik in Mazedonien rundet das Kulturerlebnis ab. In direkter Nähe des historischen Areals finden sich zahlreiche Cafés und Geschäfte, die zum Verweilen einladen und das lebendige Flair der Stadt widerspiegeln.