Vlatadon Kloster
Thessaloniki
Multimedia Karte Beschreibung

Wie kommt man

Die griechische Stadt Thessaloniki verzaubert Besucher mit ihrer reichen Geschichte. Sie wird liebevoll mit vielen Beinamen geschmückt und schenkt jedem Besucher ihre Wärme. Die Gassen der Stadt sind gesäumt von Geschichten und Geheimnissen, die sich über Jahrhunderte hinweg angesammelt haben. Auf Schritt und Tritt begegnen Reisenden unzählige historische Stätten. Von antiken Ruinen bis hin zu mittelalterlichen Kirchen bietet Thessaloniki Kulturgüter, darunter auch ein Kloster, das zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt.

Kloster Vlatadon in Thessaloniki

Im oberen Stadtteil Ano Poli von Thessaloniki, der auch als Historisches Viertel bekannt ist, befindet sich das eindrucksvolle Vlatadon-Kloster. Dieses religiöse Refugium aus der Byzantinischen Zeit hat die Jahrhunderte überdauert und ist bis heute gut erhalten. Auf einem Hügel, 130 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, ist das Kloster fast überall in der Stadt sichtbar. Besucher können von hier aus einen atemberaubenden Panoramablick auf die Umgebung genießen.

Historisches Kloster

Es wird erzählt, dass der Apostel Paulus im Jahr 51 n. Chr. in dieser Gegend den Menschen von Thessaloniki das Evangelium verkündet hat. Heute beherbergt das Kloster wertvolle Kunstwerke, darunter beeindruckende Fresken aus dem 14. Jahrhundert.

Kulturelles Erbe

Innerhalb seiner Mauern befindet sich ein Museum, das für seine Sammlung seltener Ikonen und eines Manuskripts aus dem 10. Jahrhundert bekannt ist. Ebenfalls ansässig ist das Patriarchalische Institut für patristische Studien, das sich der Erforschung kirchlicher Väter widmet.

Die umfassende kirchliche Bibliothek des Klosters ist ein Schatzhaus, in dem Besucher Zugang zu seltenen und wertvollen Manuskripten haben.

Einst wurden an dem Ort, an dem heute das Vlatadon-Kloster steht, Steine gebrochen. Später entstand hier eine frühchristliche Kirche. Gegründet wurde das Kloster von den Mönchen Mark und Dorofey Vlatad, die Schüler des Heiligen Gregor Palamas waren. Das genaue Gründungsjahr ist unbekannt, aber man nimmt an, dass die Hauptkirche um 1351 errichtet wurde. Unterstützung erhielt das Bauvorhaben von Kaiserin Anna Palaiologina, die sich nach dem Tod ihres Gatten in Thessaloniki niederließ. Ursprünglich dem Christus Pantokrator gewidmet, ist das Kloster heute dem Fest der Verklärung des Herrn geweiht.

Geschichte des Vlatadon-Klosters

Während der ersten Besetzung durch die Türken im Jahr 1387 wurde der Katholikon in eine Moschee umgewandelt. Nachdem die Osmanen 1430 die Herrschaft übernahmen, durfte das Kloster jedoch als monastische Institution weiterbestehen. Es wurde zum Patriarchal- und Stavropigialkloster ernannt und genoss durchgängig bis heute patriarchale Privilegien.

Die Kuppel der Kirche wird von einem majestätischen Fresko geziert, das Jesus als Weltenrichter zeigt. Umgeben ist er von himmlischen Boten. An den Wänden und Gewölbebögen sind die Geschichten großer christlicher Feste wie Weihnachten und Palmsonntag sowie die Taufe Jesu zu sehen. Bei Restaurierungsarbeiten im späten 20. Jahrhundert kamen Wandmalereien aus dem 11. Jahrhundert zum Vorschein. Diese Entdeckungen deuten darauf hin, dass die Kirche älter sein könnte als bisher angenommen.

Vlatadon-Kloster: Ein Zentrum orthodoxen Glaubens

Das Vlatadon-Kloster ist eine männliche Klause unter der Schirmherrschaft des Ökumenischen Patriarchats. An seiner Spitze steht der renommierte Metropolit von Thessaloniki, Panteleimon Rodopoulos, ein akademischer Theologe und ehemaliger Leiter der Aristoteles-Universität. Heute beherbergt das Kloster internationale orthodoxe Theologiestudierende, die an der Aristoteles-Universität in Thessaloniki in Griechischkursen sowie in Bachelor- und Masterprogrammen ihr Wissen vertiefen.

Das Vlatadon Kloster besitzt heilige Relikte von enormer Bedeutung. Unter ihnen befinden sich Reliquienteile von St. Athanasius dem Großen, St. Gregory dem Theologen und St. Modestus, sowie von den unkorrupten Heilern Cosmas und Damian und dem großen Märtyrer Jacob von Persien. Der Klostermuseum beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Ikonen aus dem 12. bis 19. Jahrhundert, alte Manuskripte einschließlich eines aus dem 10. Jahrhundert und eine Vielzahl von frühgedruckten Büchern sowie tragbaren Ikonen.

Der heutige Anblick des Klosterkomplexes weicht von seiner ursprünglichen Gestalt ab. Der zentrale, kreuzförmige Katholikon ist das einzige Bauwerk, das aus den Gründungstagen des Klosters erhalten geblieben ist. Im Laufe der Zeit musste das Kloster mehrere Umbauten über sich ergehen lassen, insbesondere nachdem es während der osmanischen Herrschaft umgestaltet und durch das verheerende Erdbeben von 1978 schwer beschädigt wurde, welches weite Teile von Thessaloniki in Trümmer legte.

Im hinteren Bereich der zentralen Kirche befindet sich das Grab eines bedeutenden Theologen der Halki-Schule, des verstorbenen Metropoliten von Ikonium, Bischof Iakovos Stefanidis. In der Nähe des südlichen Eingangs des Klosters steht das im Jahr 1926 im byzantinischen Stil erbaute und 1985 renovierte Igumenion, welches das alte Abtshaus ersetzte. Nicht weit vom Hauptgebäude entfernt, im Südwesten, erhebt sich die Kapelle des Dormition der Heiligen Mutter Gottes, errichtet im Jahre 1937.

Besichtigungsorte nahe der Nordmauer Thessalonikis

Innerhalb des Klosterareals, gleich rechts vom Eingangsbereich, sind der Buchladen, Gästehaus und das Museum angesiedelt. In unmittelbarer Nähe befinden sich auch die Räumlichkeiten der Stiftung für patriarchalische patristische Studien, darunter Verwaltungsbüros, eine Bibliothek, Studios und ein Amphitheater.

Anfahrt zum Vlatadon-Kloster

Das Vlatadon-Kloster liegt an der Kreuzung der Straßen Eptapirgio und Akropoleos, südlich der nördlichen Stadtmauer und des Portara-Tors. Vom Stadtzentrum aus ist das Kloster leicht zugänglich. Ein Spaziergang entlang der Agias Sofias Straße führt in etwa 30 Minuten zu den Festungsmauern Thessalonikis. Alternativ bietet sich die Anfahrt mit den Buslinien 22, 23 oder 50 an, deren Haltestelle sich direkt gegenüber dem Kloster befindet.

Kleideretikette und Verhaltensregeln

Wenn man das Vlatadon-Kloster besucht, sollte man wie in anderen orthodoxen Kirchen angemessene Kleidung tragen. Sowohl Männer als auch Frauen sollten darauf achten, dass ihre Kleidung Schultern und Knie bedeckt. In Griechenland ist es für Frauen nicht üblich, in der Kirche ein Kopftuch zu tragen, und das Tragen von Hosen ist ebenfalls gestattet.

Besuchsregeln im Kloster

Wenn man ein Kloster besucht, ist es wichtig, sich anpassend zu verhalten. Lautstarkes Sprechen, Musikhören, Alkoholkonsum, Rauchen und Littering sind unangebracht. Handys sollten vor Betreten des Geländes ausgeschaltet sein. Kinder müssen darauf hingewiesen werden, dass sie weder rennen noch in der Anlage oder im Tempel laut sein sollten.

Gottesdienst-Etikette

Es ist ratsam, Kerzen vor dem Beginn der Gottesdienste anzuzünden. Falls der Gottesdienst bereits läuft, warte man besser bis zum Ende, um dies zu tun.

Besondere Merkmale

Im südöstlichen Teil des Hauptkirchengebäudes ist eine historische Stele eingelassen, auf der einst der Heilige Paulus den Einwohnern Thessalonikis seine Botschaften verkündete — ein Zeugnis der Anfänge des Christentums.

Von einer Aussichtsterrasse innerhalb des Klosters eröffnet sich ein atemberaubender Blick über die Stadt Thessaloniki und den Thermaischen Golf. Die Anlage selbst ist zwar klein, aber gepflegt mit schattigen Plätzchen und prächtiger Blumenpracht. Zudem gibt es hier Volieren mit Pfauen, die Besucher mit mitgebrachten Brot oder Keksen füttern können, was besonders bei Kindern für Freude sorgt.

Ein idealer Zeitpunkt für einen Ausflug zum Vlatadon-Kloster ist der Vormittag. Nutzen Sie die angenehmen Temperaturen für einen Spaziergang durch die nostalgischen Gassen der Altstadt. Nach der Erkundung des Klosters bietet sich ein entspannter Rundgang über das Gelände an, bevor die Mittagshitze einsetzt. Bei klarem Himmel eröffnet sich ein herrlicher Blick über die Bucht bis hin zu den Gipfeln des mythischen Olymp.